Die Einführung eines elektronischen Parkraumbewirtschaftungssystems in Form von Handyparken ist derzeit aufgrund der Erfahrungen vergleichbarer Städte in Heidelberg nicht vorgesehen. Diese Einschätzung wurde dem Gemeinderat dargelegt, die SPD-Fraktion gibt sich allerdings mit der Begründung nicht zufrieden. Wir verstehen Handyparken als einen wesentlichen Schritt in Richtung Smart City bzw. Digitale Stadt. Die Bezahlung von Parktickets soll unserer Meinung nach künftig zukunftsweisend bargeldlos über das Handy oder Smartphone auf gebührenpflichtigem Parkraum anwendbar sein.

Die Stadtverwaltung zögert und argumentiert unter anderem damit, dass Handyparken einen höheren Kontrollaufwand für den Gemeindevollzugsdienst (GVD) mit sich bringe.
Die SPD-Fraktion hinterfragt diese allgemeine Einschätzung und sieht Entlastungspotenzial für den GVD zum Beispiel besonders in den Fällen, in denen der altbekannte Parkzettel nicht sichtbar im Auto liegt. Ein Kontrolleur wird bei Papierzetteln im Auto um das Auto herumlaufen müssen, um den Zettel ordnungsgemäß zu prüfen. Auch das dauert. Mit Handyparken genügt vom Gehweg aus ein Blick auf die Anzeige der über Internet funktionierenden Kontrollsoftware und ein Abgleich der Anzeige mit dem KFZ-Kennzeichen – und schon weiß der Kontrolleur, ob für den Parkenden die Parkzeit noch läuft und ob er ordnungsgemäß bezahlt hat.

Es soll den Nutzern überlassen werden, ob sie wie bisher mit passendem Münzgeld am Automaten Tickets lösen oder über Smartphone buchen wollen. Wir rechnen allerdings mit jenen Menschen, die schon jetzt viele Transaktionen über Handy-Apps erledigen. Das Bezahlverfahren über die Mobilfunkrechnung vereinfacht den Parkvorgang und verbessert zudem die städtischen Einnahmen. Die Parkscheinautomaten werden dasselbe Schicksal erleiden wie Parkuhren und Telefonzellen.

Statt die weiteren Entwicklungen auf diesem Sektor in anderen Städten zu beobachten, wollen wir auf dem Weg zur „Digitalen Stadt“ diese technische Innovation unter Mitwirkung unserer Digital-Agentur Heidelberg eingeführt wissen. Es passt ins Gesamtkonzept zum Digitalen Stadtverkehr, zu dem in Heidelberg das beliebte „e-Tarif-Ticket“ des VRN mit Luftlinientarif für Bahn und Bus gehört, das bewährte Fahrradleihsystem Nextbike mit stetig neu hinzugekommenen Standorten, und den Carsharing Angeboten.