Am 23.07.2015, also vor ca. 2 Jahren, hatte der Gemeinderat einer Umsiedlung des Karlstorbahnhofs (KTB) in die ehemalige Kutschenhalle auf den Campbell-Baracks grundsätzlich zugestimmt. Der Umzug in den neuen Karlstorbahnhof war für 2017 geplant. Allerdings ist bis jetzt ja noch nicht einmal der Spatenstich erfolgt. Als Grund dafür werden erheblich höhere Baukosten genannt. In einer Machbarkeitsstudie (MBS) wurden damals die reinen Baukosten auf 8,9 Mio. geschätzt. Darin nicht enthalten waren notwendige Herstellungskosten für Infrastrukturmaßnahmen im Umfeld (u.a. große Teile der Haus- und Bühnentechnik). Im Haushalt 2017/2018 wurden dann 13 Mio € eingestellt. Nun hatte die damalige MBS allerdings mit von den Amerikanern übernommenen Gebäudeplänen gearbeitet, die sich bei der exakten Vermessung als falsch herausgestellt haben. Das führte dazu, dass das Raumprogramm nicht wie geplant durchgeführt werden kann, da u.a. die Technik aus Brandschutzgründen anders gelöst werden muss. Daraus ergab sich eine Kostensteigerung auf ca. 15 Mio € netto (incl. 3 Mio Vorsteuerabzug). Die Stadt will die Kostensteigerung so nicht akzeptieren und hat die GGH beauftragt, Optimierungsvorschläge zu unterbreiten, um die Kosten um 1/3 zu reduzieren, was unserer Meinung nach ohne radikale Streichungen am beschlossenen Raumprogramm nicht geht. Jetzt aus Kostengründen (Differenz 2 Mio) das ganze Konzept des KTB mit Kino, Klub K, TIKK etc. in Frage zu stellen, scheint uns nicht sinnvoll. Die Stadt hatte selbst 2015 empfohlen „das Kulturhaus Karlstorbahnhof mit all seinen integralen Bestandteilen, also mit dem Karlstorkino / Medienforum e.V. an den neuen Standort zu verlagern (DS 0238/2015/BV). Dem kann sich die SPD-Fraktion nur anschließen, die sich den KTB als „Leuchtturm“ in der Südstadt und nicht als abgespeckte Version wünscht.

Dringendstes Problem des KTB ist die stagnierende Umzugsplanung. Die Planungen für die nächsten Jahre sind für das Team um Frau Wolschin wegen der unsicheren Situation extrem schwierig. Aus diesem Grunde muss der Gemeinderat unbedingt noch vor der Sommerpause grünes Licht für den Umzug geben.