Städtepartnerschaften sind keine Pokale, die man erringt und dann im Glaskasten im Foyer des Rathauses ausstellt. Sie sind getragen von neugierigen Menschen, die über Schatten springen können, sich von Schwierigkeiten nicht aufhalten lassen und vor allem keine Angst vor Veränderung haben. 

Wenn wir nun die 55-jährige Städtepartnerschaft mit Montpellier und 25 Jahre Städtepartnerschaft mit Bautzen feiern, zeigt mir, dass sich Heidelberg eben nicht selbst genügt. 

Montpellier, Cambridge, Rehovot, Kumamoto, Bautzen und Simferopol: Alle Städtepartnerschaften sind von der Idee getragen, Vorurteile abzubauen, Verständigung zu ermöglichen, Brücken zu bauen und um voneinander zu lernen.

Allen, die sich in diesen Projekten einbringen und mitwirken: Ein herzliches Dankeschön! 
Allerdings glaube ich auch, dass wir gut daran tun unsere internationalen Kontakte konsequent weiter zu entwickeln. Sei es über die Städtenetzwerke zum Klimaschutz und nachhaltiger Entwicklung, im Austausch mit anderen Metropolregionen oder unser UNESCO-Netzwerk der Cities of Literature. 

Damit meine ich nicht allein primär den Austausch von Verwaltungsspitzen, Institutionen oder Mandatsträgern. Mir schwebt da auch vor, einen Rahmen zu schaffen, der den Austausch mit unseren Partnerstädten breiter aufstellt und ein Mehr an Möglichkeiten zur Mitwirkung schafft. 
Es ist heute selbstverständlich im Ausland zu studieren. Studenten unzähliger Nationen studieren bei uns. Unsere Produkte finden weltweiten Absatz. Anknüpfungspunkte die Potenziale von außen einzubinden und die von innen zu motivieren sind zahlreich vorhanden. 

Sich auf etwas Anderes einzulassen ist selten nur einfach, aber in der Regel ein Gewinn. Im eigenen Saft zu schmoren führt ins Abseits. Zu den Städtepartnerschaften kann man daher sagen: Bis jetzt alles richtiggemacht, Heidelberg! Aber da geht noch was, meint ihr Mathias Michalski.