Nicht nur Regenbogenfahne, sondern auch Empfang zum CSD

Die SPD-Fraktion ist enttäuscht, dass sich der Gemeinderat gegen einen Empfang anlässlich des Hissens der Regenbogenflagge zum Christopher-Street-Day (CSD) Rhein-Neckar entschieden hat. Die SozialdemokratInnen forderten in einem Antrag, weiterhin jährlich am Vortag des CSD Rhein-Neckar die Regenbogenflagge vor dem Heidelberger Rathaus zu hissen und begleitend einen Empfang im Rathaus zu veranstalten.

„Das Hissen der Regenbogenfahne vor dem Rathaus zum CSD ist ein tolles Symbol, das vor nicht allzu langer Zeit noch unvorstellbar war. Wir unterstützen den Kampf von Homo-, Trans- und Queerpersonen um Anerkennung ihrer Identität und das Ende von Diskriminierung seit Jahren. Es ist viel erreicht, aber bis zur Diskriminierungsfreiheit ist es immer noch ein weiter Weg“, so Prof. Dr. Anke Schuster, Fraktionsvorsitzende der SPD im Heidelberger Gemeinderat.
Die SPD-Fraktion Heidelberg fordert eine Verstärkung der Bemühungen Heidelbergs in der Anerkennungspolitik rund um den alljährlichen Christopher-Street-Day (CSD) Rhein-Neckar. „Es kann nicht sein, dass die ganze Community in der Region von der Offenheit Mannheims schwärmt und dem weltoffenen Heidelberg das Thema nicht wichtig genug erscheint“, ergänzt Andreas Grasser, SPD-Stadtrat. „Es ist auch ein Faktor von Lebensqualität, sich an zentralen Tagen offen gegen Diskriminierung und für ein offenes Lebensumfeld für alle Menschen zu positionieren. Gerade Menschen mit Diskriminierungserfahrung entscheiden sich bewusst für eine offen tolerante Wohnumgebung. In der Community hat Heidelberg da leider noch keine Top-Position“, weiß auch Jann Chounard, Vorsitzender der QueerSozis (Schwusos) Heidelberg/Rhein-Neckar.

Konsterniert zeigte sich die SPD-Fraktion vor allem über die Argumentation der Fraktion der Grünen. Demnach gäbe es in der Region kein aktives Netzwerk aus InteressensvertreterInnen von Homo-, Bi-, Trans-, und Intersexuellen – kurz queerer Menschen – und nicht genügend Aktive, die an einem solchen Empfang teilnehmen würden. Dieser Aussage widerspricht die SPD entschieden. „Die politische Stimme der Queers ist nicht zu überhören. Zahlreiche Organisationen und ein großer Sympathisantenkreis setzen sich in der Region für die echte Gleichstellung ein“, so Stadtrat Grasser.

Um zu zeigen, dass queere Politik selbstverständlich auch in Heidelberg vertreten und gehört wird, lädt die SPD-Fraktion gemeinsam mit dem SPD-Kreisverband Heidelberg und den QueerSozis Heidelberg/Rhein-Neckar zu einem Empfang im Rathaus am 12. August ein. Im Anschluss an das Hissen der Regenbogenflagge um 14 Uhr auf dem Marktplatz, sind Gäste herzlich zu einem Getränk und Gesprächen mit Community und Politik in die Räume der SPD-Fraktion im Rathaus eingeladen. Um Voranmeldung unter geschaeftsstelle@spd-fraktion.heidelberg.de bis zum 8.8. wird gebeten.