Nach Aussagen der Wohnraumbedarfsanalyse Heidelberg 2030 bestehe trotz der Fertigstellung der Wohnungen in der Bahnstadt und auf den Konversionsflächen bis zum Jahr 2030 ein Wohnungsbedarf von 6200 Wohneinheiten, wobei der zusätzliche Bedarf zur Unterbringung von Geflüchteten in dieser Zahl nicht enthalten ist, sodass von einem noch höheren Bedarf auszugehen ist. Darüber hinaus ist Heidelberg regelmäßig in den Ranglisten der deutschen Städte mit den höchsten Mieten auf den vorderen Plätzen zu finden.

Deshalb muss nicht nur sichergestellt werden, dass die benötigten über 6200 Wohnungen gebaut werden. Vielmehr muss auch sichergestellt werden, dass ein großer Anteil aller neuen Wohnungen dem unteren und mittleren Preissegment angehören, damit auch Menschen mit niedrigem bis mittlerem Einkommen eine Wohnung in Heidelberg finden können. Das wohnungspolitische Konzept für Mark Twain Village (MTV) sieht insgesamt 70 % preiswerten Wohnraum vor, der sich aus 40 % geförderten Mietwohnungen und 30 % geförderten Eigentumswohnungen zusammensetzt.

Hierbei werden geförderte Mietwohnungen für eine Kaltmiete von 5,50 bis 8 Euro pro Quadratmeter angeboten. Die geförderten Eigentumswohnungen werden an sogenannte Schwellenhaushalte vergeben. Das sind diejenigen Haushalte, denen es ohne staatliche Förderung finanziell nicht möglich ist, Wohneigentum zu erwerben. Durch diese Vorgaben entsteht sowohl ein großer Anteil an preiswertem Wohnraum als auch ein sozial durchmischtes Quartier. Gerade deshalb müssen diese Vorgaben auch der Maßstab für die Konversionsflächen Hospital und Patrick Henry Village sein.

Ambitionierte Vorgaben fordert die SPD auch im Handlungsprogramm Wohnen, das zur Zeit noch erarbeitet wird. Insbesondere die bisher beim Baulandmanagement bestehende Mindestvorgabe von nur 20 % geförderten Miet- und Eigentumswohnungen für alle neuentstehenden Wohnflächen muss deutlich erhöht werden. Der Freiburger Gemeinderat hat diese Zahl erst vor kurzem von 30 % auf 50 % erhöht.